100 Jahre Vorwärts: Rückblick Jubiläumsabend

100 JAHRE BLAU UND WEISS

 

Der FC Vorwärts Röslau feiert mit vielen Gästen seinen runden Geburtstag. Die Veranstaltung beginnt mit einem Gedenken an eine Vereinsikone.

Dass man eine 100-Jahr-Feier zugleich locker, lustig, unterhaltsam und informativ gestalten kann – das hat der FC Vorwärts Röslau am Samstag in der voll besetzten Turnhalle des TV Röslau eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Keine langatmigen Reden, dafür ein abwechslungsreiches Programm mit Videoclips, historischen Bildern, flotter Musik des Duos Stark/Stäudel und lustigen Anekdoten – das gut zweieinhalbstündige Programm verging für die meisten Besucher wie im Flug.

 

Eingeleitet wurde der Jubiläumsabend pünktlich um 19.22 Uhr – in Anlehnung an das Gründungsjahr – mit der Vorwärts-Hymne: „Blau und Weiß, das sind die Farben, die wir hier im Fichtelgebirge tragen. FC Vorwärts – du hast es geschafft, hast in uns ein Feuer entfacht. Wir werden immer alles geben, so bringen wir die Hut zum Beben. Wir werden immer zu dir stehen, alle Wege mit dir gehen, ein ganzes Leben lang, ziehst du uns in deinen Bann…“

 

Verein gedenkt Ikone

Einem, der sich selbst so sehr auf das Jubiläum gefreut hatte, gut zwei Wochen zuvor aber völlig überraschend im Alter von 67 Jahren verstarb, war zu Beginn der Feier ein Gedenkminute gewidmet: Klaus Layritz. Die Röslauer Vereinsikone, seit 1985 Mitglied des Vorstandes, absolvierte in seiner aktiven Zeit mit 791 Einsätzen die meisten Spiele für den FC Vorwärts.

Er werde die Besucher nicht mit einer langatmigen Chronik langweilen, versprach Vorsitzender Bernd Nürnberger. „Dafür haben wir eine 100-seitige Festschrift herausgegeben, die für alle kostenlos ausliegt.“ Dank sagte er in diesem Zusammenhang dem „Chefredakteur“ und Jüngsten im Vorstand, Bastian Bauriedel, der sich auch dafür verantwortlich zeichnete, dass die ganze Halle in blau-weiß geschmückt war.

100 Jahre FC Vorwärts stehen laut Nürnberger als Synonym für 100 Jahre Fußball in Röslau, für 100 Jahre ehrenamtliche Arbeit, für 100 Jahre Jugendarbeit und für 100 Jahre Engagement auch für die Gemeinde Röslau und die Allgemeinheit. „Und in all den Jahren war unser Vereinsname stets Programm: Vorwärts!“

 

Filmischer Rückblick

Nahezu alle Vorsitzenden mit ihren Führungsmannschaften seien darauf bedacht gewesen, den Verein nach vorne zu bringen. So sind aus einem Rasenspielfeld drei Plätze geworden, aus einer alten Holzhütte ohne Stromanschluss ist ein Sportheim mit modernen Kabinen entstanden, aus einer alten Flutlichtanlage wurde eine moderne LED-Beleuchtung und und und…

Apropos Stromanschluss: Es war an einem Samstag im Jahr 1971, als in Eigenleistung ein Kabel vom gut 200 Meter entfernten Aussiedlerhof bis zur Hut gezogen wurde. Gerhard Rogler aus Marktleuthen hat diese Aktion in einem Super-8-Film festgehalten, den die Besucher beim Jubiläumsabend zu sehen bekamen. Einige, die damals dabei waren, waren auch in der Halle, sahen die Bilder das erste Mal und staunten nicht schlecht. Viel gebaut worden ist auf der Hut auch unter Horst Hasselbacher, der von 1986 bis 1992 den Verein geführt hatte. Der Bau des neuen Rasenplatzes in den Jahren 2007 und 2008 war nach den Worten Nürnbergers zweifelsohne ein Meilenstein in der wechselvollen Vereinsgeschichte „und wohl ausschlaggebend dafür, dass wir es als kleiner Dorfverein nicht nur bis in die Landesliga geschafft, sondern uns dort auch etabliert haben. Den Namen Röslau kennt man mittlerweile in ganz Bayern – dank unserer 1. Mannschaft.“ Die jüngste Baumaßnahme – Sanierung und Neubau der Kabinen und sanitären Anlage – sei rechtzeitig zum Jubiläum fertig geworden. „Wir haben dafür 125 000 Euro investiert, die Eigenleistungen sind in dieser Summe nicht enthalten“, betonte Nürnberger.

 

Jeder ist willkommen

Weiter wies der Vorsitzende auf das soziale Engagement des Vereins hin, der in all den Jahren auch viel Integrationsarbeit geleistet habe. „Hautfarbe, Rasse, Herkunft und Religion haben bei uns noch nie eine Rolle gespielt. Wer Spaß am Fußball hat, ist bei uns willkommen“, sagte er. Nürnberger schloss seine Ansprache mit einem Zitat von Dante Alighieri: „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.“

Zum Teil lustige Anekdoten bekamen die Gäste bei einer lockeren Talkrunde zu hören. Vertreter aller Meister- und Aufstiegsteams seit 1963 berichteten kurz, wie’s damals war. Horst Wunderlich zum Beispiel war Mitglied der Mannschaft, die 1963 erstmals in die Bezirksliga aufgestiegen war. Duschen nach dem Spiel gehörte damals nicht überall unbedingt zum Standardprogramm. „Bei einem Verein stand nach dem Spiel ein mit Wasser gefülltes Jauchefass bereit, da mussten wir uns waschen“, berichtete er. Rainer Stark hat mit dem FC Vorwärts als Spieler die meisten Aufstiege gefeiert – gleich drei: 1996, 2002 und 2004. „Das war eine geile Zeit“, sagte Stark, der zusammen mit Markus Sieg auch die Damenmannschaft in die Landesliga geführt hat. Für Riesengelächter im Saal sorgte zweiter Vorsitzender Reinhold Zeitler, als er von zwei lustigen Begebenheiten mit Schiedsrichtern erzählte.

 

BD-Sensors verlängert Vertrag

Seit nunmehr 15 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen dem FC Vorwärts und der Firma BD Sensors in Thierstein. Dazu wurde auch ein Filmbeitrag eingespielt, der bei der Unterzeichnung des Sponsorenvertrags vor 15 Jahren entstand. „Die Zusammenarbeit, von der beiden Seiten profitieren, ist weit mehr als nur reines Sponsoring, sie ist uns zu einer Herzensangelegenheit geworden“, betonte Stefan Denndörfer. Unter großem Beifall verkündete er, dass BD Sensors neben dem Sponsorenvertrag nun auch den Vertrag über die Namensrechte des BD-Sensors-Sportparks „Auf der Hut“ um weitere zehn Jahre verlängern werde.“

Zu den zahlreichen Gratulanten gehörten auch Bundestagsabgeordneter Jörg Nürnberger, Landtagsabgeordneter Martin Schöffel, Landrat Peter Berek, Bürgermeister Torsten Gebhardt, Pfarrer Jörg Mahler, Bezirksvorsitzender Thomas Unger und Kreisvorsitzender Siegfried Tabbert für den Bayerischen Fußballverband sowie Heinz Fraas, Kreisvorsitzender des Bayerischen Landessportverbandes. Sie alle würdigten das Engagement und die Leistungen des Jubelvereins. Landrat Peter Berek nannte den FC Vorwärts ein „sportliches Aushängeschild für den gesamten Landkreis.“ Auch die Vertreter der örtlichen Vereine und Nachbarclubs reihten sich im Anschluss in die Gratulationscour ein.

 

Bericht: Frankenpost

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Veröffentlichung

Mi, 06. Juli 2022

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