Blechi im Interview: "Werde den Vorwärts in bester Erinnerung behalten."

SEBASTIAN BLECHSCHMIDT IM ABSCHIEDSINTERVIEW

 

Sebastian, heute ist Dein letztes Spiel für den FC Vorwärts. Wie ist Deine Gefühlslage?

Blechschmidt: Ich kann mir schon vorstellen, dass es heute emotional werden kann, aber ich lasse es auf mich zukommen. Zwölf Jahre für den FC Vorwärts zu spielen, ist eine lange Zeit, die man nicht einfach so abschütteln kann. Natürlich ist heute das letzte Spiel für mich etwas ganz Besonderes. Zum Glück ist für uns aber der Druck raus, darüber bin ich sehr froh.

 

Erinnerst Du Dich noch an Dein erstes Pflichtspiel?

Klar, es war Ende Juli 2011 in der Bezirksoberliga beim SV Friesen. Wir haben 2:0 gewonnen. Ich erinnere mich noch ganz genau, konnte damals meinen Kasten trotz vieler Friesener Chancen sauber halten. Dieses  Spiel war für mich als 17-Jähriger der Start für eine relativ erfolgreiche  Zeit. Damals hätte ich nicht gedacht, dass daraus  zwölf Jahre beim  FC Vorwärts werden.

 

Was waren für Dich die Highlights in den vergangenen zwölf Jahren?

Dazu gehört sicher mein erstes Landesliga-Tor im Heimspiel gegen den SC Großschwarzenlohe, das zum Bayern-Treffer des Monats Oktober 2022 gewählt wurde. Der Besuch in der Sendung Blickpunkt Sport beim Bayerischen Fernsehen war schon ein besonderes Erlebnis für mich. Gerne erinnere ich mich natürlich auch an das 0:0 in Kasendorf, wo wir im Mai 2018 als Bezirksliga-Meister den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga geschafft haben, obwohl wir in den beiden letzten Spielen kein einziges Tor mehr geschossen und auch nur einen Punkt geholt haben. Sehr prägend für mich war freilich auch meine erste Saison damals in der Bezirksoberliga, in der wir im letzten Spiel in Coburg die Meisterschaft und auch die Teilnahme an der Relegation zur Bayernliga verspielt haben. Dennoch war das eine tolle Saison, in der nur das Happy-End gefehlt hat.

 

Woran erinnerst Du Dich nicht so gerne?

Vor allem an den Abstieg aus der Landesliga  in der Saison 2016/17. Wir waren damals am Ende mit Mitterteich mit je 36 Zählern punktgleich, mussten aber aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs in die Relegation. Zu allem Überfluss habe ich dann im vierten Relegationsspiel daheim gegen die SpVgg Bayreuth II die Rote Karte gesehen – es war für mich so ein Spiel zum Vergessen. Wir haben 1:2 verloren und sind abgestiegen.

 

Wie viele Rote Karten hast Du in den zwölf Jahren beim FC Vorwärts gesehen?

Ich weiß es nicht mehr genau, aber es müssten drei oder vier gewesen sein.

 

Was war für Dich der Hauptgrund, nach so einer langen Zeit  den FC Vorwärts zu verlassen?

Ich bin jetzt 30, habe Nachwuchs und wollte einfach etwas kürzer treten. Durch meinen Wohnort Hof und meinen Arbeitsplatz in Marktredwitz ist der Aufwand sowohl beruflich als auch privat sehr hoch. Das war letztlich der Hauptgrund für meine Entscheidung, nicht mehr in der Landesliga zu spielen.

 

Du wirst künftig beim Kreisligisten FC Martinsreuth im Tor stehen. Warum ausgerechnet Martinsreuth?

Das passt für mich räumlich sehr gut, weil ich kurze Wege zum Training und Spiel habe. Hinzu kommt, dass Martinsreuth mein Jugendverein war, ich kenne dort auch noch einige Leute. Zudem haben sich die Verantwortlichen auch sehr um mich bemüht.

 

Es gab ja sicher auch noch andere Angebote, als feststand, dass Du den FC Vorwärts verlassen wirst.

Das stimmt, es gab insgesamt zehn Anfragen von Vereinen bis zur Bezirksliga.

 

Dein persönlicher Wunsch zum Abschied aus Röslau?

Dass wir nochmals drei Punkte holen und ich zu Null spiele, auch wenn ich weiß, dass die Trauben gegen den souveränen Meister TSV Neudrossenfeld sehr hoch hängen.

 

Möchtest Du noch was loswerden?

Natürlich werde ich den FC Vorwärts in bester Erinnerung behalten und mich auch hin und wieder bei den Heimspielen sehen lassen. Allen Fans und Unterstützern möchte ich an dieser Stelle nochmals meinen ganz großen Dank aussprechen, vor allem auch denen, die sich im Verein engagieren, angefangen vom Rentnerteam, das immer für tolle Plätze gesorgt hat, den freiwilligen Helfern bei den Heimspielen, den Sponsoren bis hin zur Vorstandschaft. Danke nochmals allen!

 

Danke Blechi!

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Veröffentlichung

Sa, 27. Mai 2023

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