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Landesliga: FC Vorwärts - SV Mitterteich 2:2 (0:0)

Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Smrha, Knoblauch (85. Blaumann), Benker, Gezer, Tamo (70. Siniawa), Hermann (62. Kurdoglu), Tonka, Sturm, Deniz, Schneider.

SV Mitterteich: Scharnagl, Bächer (64. Krassa), Bilz, Göhlert, Özdemir (60. Hecht), Kießling, Dürbeck, Watzlawik, Stich, Drechsler (78. Männl), Dobras.

Schiedsrichter: Scharf (Pressath). - Zuschauer: 350. - Tore: 52. Min. Tonka 1:0, 55. Min. Dürbeck (Foulelfmeter) 1:1, 84. Min. Dürbeck 1:2, 86. Min. Blaumann 2:2.

Das (Über-)Leben in der Fußball-Landesliga Nordost bleibt für den FC Vorwärts Röslau weiter eine zähe Angelegenheit. Auch im vierten Spiel nach der Winterpause hält die Sieglos-Serie an. Der Blick in den Rückspiegel, wo nun Großschwarzenlohe auf dem ersten Relegationsplatz rangiert, ist durchaus angebracht. Sechs Punkte beträgt der Abstand nach wie vor. Noch! Denn es warten schwere Aufgaben in Schwabach (4.) und gegen Tabellenführer Eintracht Bamberg.

"Wir müssen halt endlich mal die Arschbacken zusammenkneifen und wieder ein Spiel gewinnen", ärgerte sich der ehrgeizige Mohammad Tamo, mit 34 Jahren der erfahrenste Röslauer auf dem Feld. Zumal sich die Mitterteicher zumindest am Samstag, trotz aller Vorschusslorbeeren, nicht gerade als Übermacht präsentierten, jedoch defensiv sehr kompakt standen. Auch deren Serie hat weiter Bestand, ist allerdings eine positive. Sechs Partien lang sind nun schon unbesiegt, holten 14 Punkte und können sich als Sechster auch mal eine Auszeit erlauben. Obwohl das Trainer Andi Lang nicht gerne sieht. Er duldet keinen Schlendrian und möchte Position sechs bis zum Saisonende unbedingt verteidigen.

"Wir waren in der ersten Halbzeit einfach zu passiv" monierte Mitterteichs Vorsitzender Roland Eckert. Der freilich hätte sich die Fahrt auf Röslau auch sparen und einen Ausflugstag einlegen können. Das Schlussresultat wusste er ohnehin schon vor dem Anpfiff: "Das Spiel endet 2:2", hatte er sich festgelegt und tatsächlich rechtbehalten.

Danach ausgesehen hatte es lange Zeit nicht. Eine Nullnummer drohte. Die Hausherren wirkten zwar optisch überlegen, fanden aber "keine Lösungen" wie Vorwärts-Trainer Ali Sener zurecht bemängelte und erst richtig in Rage geriet, als der Unparteiische aus seiner Sicht seinem Team nach etwa einer halben Stunde einen klaren Strafstoß nach einem Foul an Waldemar Schneider verweigerte. Vehement trat Sener mit dem Fuß gegen die Bande, war aufgebracht. "Wenn das keiner war, dann darf er gar keinen mehr geben - eine bodenlose Frechheit. Er hat uns alles verpfiffen!", wetterte er. Die Reaktion ist sicher auch der Verärgerung geschuldet über das, was die Seinen so an Glanz vermissen ließen.

Die sehr gut rochierenden und hellwachen Gäste taten angesichts komfortabler Ausgangsposition nicht mehr als nötig, nutzten die ganze Breite des Platzes, sodass ein Zugriff schwierig war. Seners Team zeigte mitunter gute Ansätze, lief viel an, spielte aber die Aktionen nicht zu Ende und leistete sich zudem leichte Ballverluste. "In die Zone, wo es dem Gegner weh tut, kommen wir einfach nicht hin", meinte Mohammad Tamo, der später verletzt raus musste. Dabei hatten die Blau-Weißen auch noch Glück, als der enorm fleißige Dürbeck den Ball gefühlvoll auf Kießling durchreichte, dann aber an Blechschmidts Fußspitze hängen blieb. Tamos Kopfball nach einer Ecke war das einzige, was unter der Rubrik gefährlich aus Röslauer Sicht nach einem 45-minütigen müden Kick zu notieren war. Für Diskussionsstoff zur Halbzeit sorgte denn auch mehr die zwischenzeitliche Führung des 1. FC Nürnberg in der Fußball-Bundesliga in Stuttgart als das Nachbarderby selbst.

Zumindest wurde es nach der Pause etwas interessanter, wenn auch die Partie spielerisch blass bliebt. Röslaus "Lebensversicherung", wie ein treuer Fan Ertac Tonka bezeichnete, sandte nach 52 Minuten nach Schneiders Vorarbeit zur Führung ein. Die Freude darüber währte gerade mal 180 Sekunden, dann stellte sich Smrha gegen Kießling am Strafraum-Eck ungeschickt an, brachte ihn zu Fall, und Schiedsrichter Scharf zeigte auf den Punkt. Der glänzende Dürbeck verwandelte den Strafstoß bombensicher, fand dann aber in der 64. Minute im überragend parierenden Röslauer Keeper Blechschmidt seinen Meister. Es blieb ein Abnutzungskampf mit wenigen Strafraumszenen. Umso überraschender dann die erstmalige Mitterteicher Führung, als erneut Dürbeck nach Kießlings Hereingabe im Rücken des überraschten Knoblauch auftauchte und unhaltbar zum 2:1 einhämmerte.

War’s das schon? Mitnichten. Sener brachte mit Andre Blaumann seinen letzten Trumpf. Und der stach. 60 Sekunden nach dessen Einwechslung rettete der erst 19-Jährige Röslau wenigstens einen Punkt. Mahsun hatte Männl abgeschüttelt und von der Grundlinie perfekt aufgelegt. Obwohl es in den Schlussminuten lichterloh im Mitterteicher Strafraum brannte und Sener von "zwei verlorenen Punkten" sprach, war das Remis letztendlich leistungsgerecht. Was auch Kollege Andi Lang einräumen musste: "Schade, dass wir das 2:1 noch aus der Hand gegeben haben, am Ende aber hatten wir auch ein bisschen Glück."

                                                            Peter Perzl, Frankenpost

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Veröffentlichung

Mo, 08. April 2019

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