RSS-Feed   Teilen auf Facebook   Teilen auf X   Als Favorit hinzufügen   Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Landesliga: FC Vorwärts - ASV Vach 3:2 (2:0)

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, S. Knoblauch, Smrha, Kurdoglu, Kahrig (46. Schmidt, 75. Rimböck), Sturm, Benker, Gezer, Hermann, Dadder (53. N. Knoblauch)
ASV Vach: Dirr, Gambel, Takmak, Hufnagel, Tischler (46. Tekdemir), Uwadia, Meyer (62. H. Berisha ), Röder, Psyrras, Kiymaz (83. D. Berisha).
Schiedsrichter: Fenkl (Unterpreppach). – Zuschauer: 180. – Tore: 14. Min. Gezer 1:0, 45. Min. Tonka 2:0, 69. Min. Röder 2:1, 79. Min. Tekdemir 2:2, 83. Rimböck 3:2. – Gelb-Rote Karten: Takmak (Vach/88.) wegen Meckerns, Tonka (Röslau/92.) wegen Unsportlichkeit.
„Oft macht das mein Herz nicht mehr mit.“ Röslau Trainer Ali Sener war nach den 94 Minuten Spielzeit fix und fertig, aber letztlich überglücklich. Der erste Saisonsieg war unter Dach und Fach. Aber wie? Es war ein Wechselbad der Gefühle, das Sener und auch die Röslauer Fans bei diesem turbulenten Landesliga-Spiel zur Frühschoppenzeit über sich ergehen lassen mussten.
Doch der Reihe nach. Die Vorwärtself begann stark, versuchte den Bayernliga-Absteiger gleich unter Druck zu setzen. Das gelang in der Anfangsphase auch sehr gut. Der verdiente Lohn war nach knapp einer Viertelstunde die 1:0-Führung. Fabian Sturm drang auf der rechten Seite in den Strafraum ein, legte den Ball quer zum völlig freistehenden Kaan Gezer, und dieser musste die Kugel nur noch einschieben.
Acht Minuten später hatte Matthias Dadder die Riesenchance zum 2:0, als er sich auf der linken Seite durchtankte, aber den Ball völlig freistehend am Tor vorbeischob.
Mit zunehmender Spieldauer wurde Vach immer stärker, nahm jetzt das Heft in die Hand. Vor allem Rico Röder und Cankut Civelek beschäftigten die Röslauer Hintermannschaft mehr als ihr lieb war. Vachs Trainer Norbert Nein beschrieb diese Phase des Spiels so: „Schön gespielt, aber nichts reingebracht.“ Und das sollte sich rächen. Denn mit dem schönsten Spielzug der ersten Halbzeit gelang den Platzherren das zum diesem Zeitpunkt überaus glückliche 2:0. Sebastian Hermann behauptete im Mittelfeld den Ball, ließ zwei Vacher Spieler stehen und bediente mustergültig den im Strafraum freistehenden Ertac Tonka. Der Röslauer Torjäger stieg hoch und köpfte den Ball zum 2:0 in die Maschen.
Vachs Trainer Nein reagierte, brachte in der zweiten Halbzeit den erst in dieser Woche verpflichteten Torjäger Okcan Tekdemir. Von dem 31-Jährigen ging zunächst wenig Gefahr aus. Vielmehr hatte Röslau drei riesige Kontermöglichkeiten, schon frühzeitig alles klarzumachen. Doch statt selbst aus acht oder zehn Metern vor dem Tor einfach draufzuhalten, wurde der Ball immer wieder zum Nebenmann quergelegt.
„Wir haben den Gegner wieder stark gemacht, weil wir unsere Konterchancen katastrophal ausgespielt haben“, war Sener auch nach dem Abpfiff noch stinksauer. Und dieses fahrlässige Chancenauslassen hätte sich beinahe gerächt. Wie man effektiv kontert, zeigten die Mittelfranken in der 69. Minute. Der eingewechselte Halil Berisha war auf der linken Seite nicht zu bremsen. Seine Flanke in den Strafraum verwertete Röder zum Anschlusstreffer.
Die Fürther Vorstädter hatten jetzt plötzlich wieder Oberwasser und nutzten die Verunsicherung der Platzherren. In der 79. Minute die kalte Dusche für die Sener-Elf, als Tekdemir aus spitzem Winkel den Ball, abgefälscht von Smrhas Rücken, ins lange Eck drückte. Und nun wurde es richtig turbulent: In der eigenen Hälfte, etwa zwischen Strafraum und Mittellinie, erhielten die Vacher einen Freistoß zugesprochen. Burc Taskmak hielt einfach darauf, und der Ball flog aus etwa 70 Metern über den verdutzten und zu weit vor dem Gehäuse stehenden Keeper Blechschmidt ins Tor. Der Jubel der Gäste nahm allerdings ein abruptes Ende: Da Taskmak nicht gegen den ruhenden, sondern rollenden Ball getreten hatte, ließ der gut leitende Schiedsrichter den Freistoß wiederholen. Eine Entscheidung, die letztlich auch die Gäste ohne großes Murren akzeptierten. Hätte der Treffer gegolten, wäre er sicher für das Tor des Monats nominiert worden.
Vach wollte jetzt unbedingt den Siegtreffer, und den hatte Tekdemir auch auf dem Fuß. Mutterseelenalleine lief er auf Torhüter Blechschmidt zu, scheiterte aber an dem glänzend reagierenden Röslauer Keeper. Die Strafe für Vach folgte auf dem Fuß: Im Gegenzug riss der eingewechselte Lukas Rimböck die Mittelfranken aus allen Träumen. Herrlich in Szene gesetzt von Niko Knoblauch, stand der ehemalige Selber vor dem Gästetor goldrichtig und vollendete zum vielumjubelten 3:2. In seinem zweiten Kurzeinsatz nach langer Verletzungspause ein Traum-Einstand für Rimböck!
Tonka gelang in der Nachspielzeit sogar noch der vierte Röslauer Treffer, den der Schiedsrichter fälschlicherweise, wie er nach dem Spiel selbst einräumte, die Anerkennung verweigerte. Zwei Vacher hatten sich am Strafraum selbst zu Fall gebracht, Tonka war der lachende Dritte und schob das Leder ins leere Tor.
Die Röslauer konnten es verschmerzen. „In den vorherigen drei Partien, in denen wir richtig gut gespielt haben, haben wir zwei mickrige Pünktchen geholt. Heute waren wir nicht so gut, haben aber drei Punkte eingefahren. Nur das zählt am Ende“, brachte es Sener nach dem Spiel auf den Punkt.                    B.N.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

So, 28. Juli 2019

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen