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Landesliga: SV Mitterteich - FC Vorwärts 2:2 (1:1)

SV Mitterteich: Scharnagl - Wildenauer, S. Bilz (65. Bächer), Göhlert, Stich, Drechsler, Dobras, Dürrbeck, Grünauer (80. Christl), Federer (46. F. Reich), Kießling.

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt - S. Knoblauch, Smrha, Schmidt, Sturm, Dadder (20. Hofweller), Benker, Kurdoglu (72. N. Knoblauch), Deniz (51. Kahrig), Gezer, Tonka.

Schiedsrichter: Götz (Schwandorf). - Zuschauer: 570. - Tore: 6. Min. Dadder 0:1, 31. Min. Grünauer 1:1, 57. Min. Dürrbeck 2:1, 67. Min. Benker 2:2.

"Ein insgesamt gerechtes Unentschieden", bilanzierte nach der sehr fairen Begegnung nicht nur Landesliga-Spielleiter Volker Beck aus Bayreuth. Auch Vorwärts-Vorsitzender Bernd Nürnberger sprach von einer Punkteteilung, "mit der beide Vereine gut leben können." Und so war es auch, weil zwar Mitterteich zwischen der 20. und 60. Minute deutlich mehr vom Spiel hatte, zu Beginn und am Ende der Begegnung aber der FC Vorwärts Röslau die Hausherren einige Male richtig in Bedrängnis brachte und die Mehrzahl an klaren Möglichkeiten hatte.

Es war beeindruckend, wie die Gäste loslegten gegen eine junge Mitterteicher Elf, die in der Defensive hypernervös wirkte und offensiv lange Zeit überhaupt nicht in Erscheinung trat. Röslau agierte bissig und nutzte über Benker, Dadder und Gezer fast jede Gelegenheit, nach Ballgewinn im Mittelfeld blitzschnell nach vorne zu spielen. Im Angriff war Tonka ein steter Unruheherd für die Stiftländer, die sich schon nach sechs Minuten in Rückstand gerieten. Stich unterlief einen weiten und von seinem Mitspieler Dobras unfreiwillig noch verlängerten Ball, der bei Dadder landete. Der Röslauer Neuzugang wurde nicht angegriffen, zog aus 16 Metern ab - und der Ball senkte sich über den etwas zu weit vor seinem Tor postierten Scharnagl zum 0:1 ins Netz. Die Sener-Schützlinge hatten in der Folge einige weitere gute Szenen, der letzte Pass fand im Strafraum aber keinen Abnehmer.

Nach 20 Minuten kam ein Bruch ins Spiel der Gäste. Vielleicht auch, weil der bis dahin auffällige Dadder angeschlagen vom Platz musste. Für den Ex-Kirchenlaibacher kam Hofweller, der wegen eines Staus von der Anreise aus Stuttgart erst kurz vor Spielbeginn in Mitterteich eintraf, zu seinem Landesliga-Debüt. Die Hausherren kamen nun besser ins Spiel, ihnen fehlten aber noch die Ideen, um die gutstehende Vorwärts-Defensive um Smrha und Schmidt zu knacken. Eine gute Möglichkeit hatte nach 27 Minuten Drechsler, dem der Ball nach einer Ecke vor die Füße fiel, der harmlose Abschluss stellte aber kein Problem dar für Torwart Blechschmidt. Der war dann nach 31 Minuten aber machtlos. Nach einem Röslauer Ballverlust und einem schnellen SV-Angriff über Wildenauer und Kießling zog der sehr agile Grünauer aus gut 20 Metern ab, und der Ball landete genau im Winkel. Jetzt waren die Lebensgeister der Stiftländer endgültig geweckt.

Der Gastgeber zog nach der Pause ein wahres Powerplay auf. Der FC Vorwärts konnte sich vom Druck der Hausherren kaum mehr befreien. Was auch Vorwärts-Trainer Ali Sener sichtlich nervös werden ließ. "Die haben uns richtig hinten reingedrängt", sagte Sener nach dem Spiel. Und nach 57 Minuten belohnte sich Mitterteich auch für seinen Aufwand. Grünauer steckte den Ball zu Dürrbeck durch, und der ließ Blechschmidt aus kurzer Distanz keine Chance. Unmittelbar nach diesem Treffer zum 2:1 kam aber auch das Gewitter samt Spielunterbrechung.

Eine knappe halbe Stunde scharrten die Spieler in der Kabine und im Kabinengang mit den Füßen, ehe der Wettergott doch noch rechtzeitig vor dem endgültigen Abbruch ein Einsehen hatte. Und plötzlich drehte sich das Spiel wieder. Längst nicht mehr alle der anfangs 570 Besucher sahen eine Röslauer Mannschaft, die nun wieder ihr Herz in die Hand nahm und in der 64. Minute zu einer ganz dicken Möglichkeit kam. Nachdem SVM-Torwart Scharnagl nach einer Ecke der Ball aus den Händen flutschte, wehrten Göhlert und Wildenauer kurz hintereinander Schüsse von Tonka und Kurdoglu fast auf der Linie ab. Zwei Minuten später aber fiel doch der Ausgleich. Benker setzte einen Freistoß aus spitzem Winkel ins kurze Eck - und erneut sah Scharnagl nicht ganz glücklich aus. In der letzten Viertelstunde gab es einen offenen Schlagabtausch mit Chancen für zwei Teams, die beide die drei Punkte wollten. Zunächst strich ein Knoblauch-Kopfball knapp über das Mitterteicher Gehäuse. Dann hatte Röslau Glück, dass Göhlert nach einem Tohuwabohu im Vorwärts-Strafraum nur den Außenpfosten traf. In 87. und 88. Minute hätte schließlich Tonka noch das Spiel zugunsten der Gäste entscheiden können, der Röslauer Torjäger scheiterte aber beide Male knapp.

Der Röslauer Trainer Ali Sener sprach von einem "leistungsgerechten Unentschieden", trauerte aber auch einigen verpassten Möglichkeiten nach. Mitterteichs Coach Andreas Lang wirkte nicht ganz zufrieden. "Vom Spielverlauf ist der eine Punkt zu wenig für uns. Am Ende können wir aber auch noch verlieren", räumte Lang ein. Ihn ärgerte, dass seine Mannschaft zu Beginn der Partie und nach der Unterbrechung zwei Mal den Start verschlafen hat. "Aber da sind wir wohl noch zu grün hinter den Ohren." Andreas Pöhner, Frankenpost

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Veröffentlichung

Fr, 12. Juli 2019

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