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Landesliga-Saison 2015/16: FC Vorwärts - SV Poppenreuth 2:1 (0:0)

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Smrha, Zakrzewski, Sieg, Hermann, Tamo, Lima (46. Siniawa), Lauton (68. Bifano), Sturm (79. Knoblauch), Jankovsky, Walther.
SV Poppenreuth: T. Martinec, Veleman, Heidel, Yazici, Topcu (46. Nickl), Peroutka, Krupicka, D. Martinec, Hostalek, Sladecek, Komberec.
Schiedsrichter: Hamper (VfR Katschenreuth). – Zuschauer: 600. – Tore: 48. Min. Komberec 0:1, 58. Min. Siniawa 1:1, 71. Min. Walther 2:1. – Gelb-Rote Karte: Krupicka (41./SVP) wegen groben Foulspiels.
Es war wohl einer jener Glücksmomente, auf den jeder Fußballer hofft, sich aber selten erfüllt. Für Marco Siniawa wurde er wahr: „Zwei Ballkontakte und der Ball ist drin, ein unbeschreibliches Gefühl“, strahlte der 22-Jährige nach Abpfiff dieses intensiv geführten, spannenden und temporeichen Fußball-Landesligaderbys wie ein Schneekönig. Alle seine Röslauer Mannschaftskollegen beglückwünschten ihn, auch sein ehemaliger Thiersheimer Trainer Roman Pribyl. Siniawas Kopfballtor wenige Minuten nach dessen Einwechslung war ein ganz entscheidendes.
Der Ex-Thiersheimer hatte auf einen Einsatz gebrannt, und Trainer Rüdiger Fuhrmann („Ich freue mich über Marcos Einstand“) nach einer torlosen ersten Halbzeit dringend Handlungsbedarf gesehen, auf zwei Spitzen umzustellen. Zumal die fast eine Stunde lang kess und mit kühlem Kopf aufspielenden Poppenreuther ab der 41. Minute auch noch dezimiert waren.
 Einer ihrer Wichtigsten, Tomas Krupicka, hatte sich nach seiner überflüssigen Aktion Gelb wegen Ballwegschlagens eingehandelt und dann noch ein rüdes Foul gegen Mohammad Tamo am Mittelkreis geleistet. Zuviel, meinte Schiedsrichter Johannes Hamper, der hier regelkonform entschied, aber ansonsten nicht immer richtig lag. Dessen Pfeife blieb in so mancher Szene stumm, wo es hätte eines Pfiffs bedurft, aber er ließ Strenge walten, wo es nicht unbedingt nötig war.
„Mit zehn Mann wird es halt schwer“, meinte Gäste-Trainer Milan Kolouch, „vor allem, wenn man wie wir keine Wechseloptionen hat.“
Der Ausgleichstreffer nach knapp einer Stunde, dem eine herrliche Kombination über Holger Sieg und Sebastian Hermann vorausgegangen war, hatte Signalwirkung. Die Poppenreuther wirkten angeknockt. Wie eingeschlafen war der Rückenwind, der ihnen nach Lukas Komberec‘ Führungstor nach dem Seitenwechsel noch einmal kurzzeitig Flügel verliehen hatte. Erst eine überharte Attacke am gerade Fahrt Richtung Tor aufnehmenden Stürmers um die 60. Minute stoppte fortan dessen Tatendrang. Smrha war hier mit Gelb gut bedient.
Die Hausherren sorgten jetzt für mächtig Betrieb und ließen einige Bretter liegen oder scheiterten am starken Gästekeeper Tomas Martinec. Es spielten sich viele brenzlige Szenen im Gästestrafraum ab. Markus Walthers Ball nach einem gefühlvollen Heber kratzte ein Verteidiger von der Linie und Lukas Zakrzewskis Kopfstoß landete an der Querlatte. Die Poppenreuther stürzten von einer Verlegenheit in die andere.
Und bei so viel Druck sind Fehler zwangsläufig programmiert. Und den entscheidenden leistete sich die Gäste-Defensive, als sie Walther einen Moment aus den Augen ließ. Der stahl sich reaktionsschnell hinter die beiden Abwehrspieler und köpfte unbedeckt zum 2:1 ein, was für Hochstimmung auf den prächtig gefüllten Rängen sorgte.
 Fortan war die Luft raus. Poppenreuth konnte nicht mehr zusetzen, und Röslau wollte sich kein Überraschungsei mehr ins Netz legen lassen. Die Truppe von Rüdiger Fuhrmann war schließlich gewarnt aus der temporeichen ersten Halbzeit. Da hätte sie gegen technisch versierte Poppenreuther durchaus in Rückstand geraten können, weil sie mitunter auch die Zweikämpfe nicht entschlossen annahmen. Zweimal hatte der wieselflinke Komberec die keineswegs immer sattelfeste Röslauer Abwehr genarrt, einmal brachte er keinen Druck hinter seinen Ball, der zweite Schlenzer landete knapp neben dem Pfosten. Röslau hatte dem nur einen Strich von einem Fernschuss von Sebastian Hermann entgegenzusetzen, den der Keeper mit Bravour aus dem Eck fischte.
Entsprechend ungehalten reagierte Trainer Fuhrmann: „Zu pomadig, keine Aggressivität, das ist nichts“, schimpfte er an der Seitenlinie. Nach Spielschluss hörte sich das schon deutlich freundlicher an: „Ein Dreier zum Auftakt, damit bin ich zufrieden.“ Poppenreuth sei in der ersten Halbzeit ein starker Gegner gewesen, habe aber später massiv abgebaut.       Text und Foto: Peter Perzl, Frankenpost 

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Veröffentlichung

Sa, 18. Juli 2015

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