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Landesliga: FC Vorwärts - SV Seligenporten II 1:0 (1:0)

FC Vorwärts Röslau: Kießling – Sieg, Smrha, Zakrzewski, Benker, Knoblauch, Tamo, Jankovsky (70. Min. Yavuz), Walther (70. Min. Siniawa), Sturm (80. Min. Neumann), Hermann.

SV Seligenporten II: Iglesias – Ch. Meyer, Röder, A. Meyer, Hermel, Ruhrseitz, Padilla, Wittmann, Shin, Basoglu, Basala.

Schiedsrichter: Solter (Weiherhammer). – Zuschauer: 200. – Gelb-rot: Padilla, Röder (beide SVS/90.). – Tor: 34. Min. Hermann 1:0.

 

Selten war es so eng wie heute in der Fußball-Landesliga Nordost. Ganze sechs Punkte trennen des FC Vorwärts Röslau als sechsten nach diesem sechsten Saisonsieg vom Drittletzten Kasendorf. Diese Ausgeglichenheit spiegelte auch die Partie gegen die Bayernliga-Reserve aus der Oberpfalz wider. Nach 70 Minuten hätte ein neutraler Betrachter den Röslauer Sieg als etwas glücklich und ein Remis als verdient bezeichnet. Dann aber nahm die Partie an Fahrt auf, weil die Gäste auf den Ausgleich drängten. Und nun, mit mehr Raum, erspielte sich Vorwärts ein Chancenplus, das die drei Punkte doch noch rechtfertigte.

Lange Zeit hatte Trainer Rüdiger Fuhrmann mit den Seinen gehadert. „Des is koa Leistung niad, so haut ned hie“, befand er während der ersten 30 Minuten und ließ auch ein bekanntes Wort nicht aus, das mit Sch. beginnt. Der Gegner, der einige Male eher rustikal einstieg, schien so den Röslauern den Schneid abzukaufen. Deren Pässe fanden selten Abnehmer, und keiner nahm sich zunächst mal den Mut, auf eine Faust etwas zu unternehmen.

Die Fäuste spielte vielmehr zunächst im Wortsinn die Hauptrolle: Mit ihnen vereitelte Adrian Kießling die erste von mehreren Gelegenheiten der Hausherren nach etwa 17 Minuten. Der 18-Jährige musste bekanntlich für den gesperrten Stammtorhüter Blechschmidt zwischen die Pfosten und verrichtete seinen Job unter mehrfachem Beifall der Besucher sehr gut. Zwischen der 23. und 33. Minute zeigte er diverse Schlussmann-Qualitäten: zunächst Blitzreaktion auf der Linie, dann Retter im Duell Mann gegen Mann und schließlich Kopfballqualitäten außerhalb des Strafraumes.

Kaum hatten die Hausherren diese kritische Phase überstanden, da gingen sie mit der zweiten Gelegenheit der Partie in Führung. Zum ersten Mal nahm sich einer ein Herz, nämlich Fabian Sturm auf der rechten Seite, lief seinem Gegenspieler auf und davon, bediente den Kollegen Sebastian Hermann in der Mitte, und der verwandelte sicher. Diese Führung war auch beim Pausenpfiff noch glücklich, obwohl Sturm kurz vorher mit einem Lupfer fast das 2:0 erzielt hätte.

Denn der FC Vorwärts erwies sich als Spätstarter – und das tat er auch im zweiten Durchgang. „Ihr müsst alle mitmachen“, forderte Mohammad Tamo seine Nebenleute auf. „Die lassen die anderen einfach spielen“, stellte ein Zuschauer fest. Und des Trainers Analyse blieb gewohnt kritisch: „Koiner probiert’s richtig.“ Und so gab es bis zur 70. Minute nur eine weitere gefährliche Szene vor dem Tor des SV Seligenporten – fast eine Kopie des Führungstreffers, nur mit Markus Walther in der Rolle des Vollstreckers. Die vermochte der Kapitän dieses Mal nicht auszufüllen.

An gefährlichsten blieb Torschütze Hermann, der eine Viertelstunde und fünf Minuten vor Schluss den Gästeschlussmann noch zweimal prüfte. Tamo und Marco Siniawa vergaben weitere gute Möglichkeiten. Doch ihnen standen die Gäste kaum nach. Lukas Zakrzewski musste in letzter Not retten, und Kießling lenkte einen Schuss von Ruhseitz an die Latte. So dauerte es bis etwa eine Minute vor Schluss, ehe ganz Röslau langsam aufatmete. Der souveräne Schiedsrichter schickte gleich zwei Gästespieler nach rüdem Foul und anschließender Rudelbildung mit Gelb-rot vom Platz. Der Frust über die verpassten Gelegenheiten musste offenbar noch raus bei Seligenporten. Das liegt nun nah an den Abstiegsrängen und fünf Punkte hinter den Röslauern. Die wiederum haben am kommenden Samstag beim Drittletzten Friesen die Chance, die Liga ein bisschen weiter zu entzerren.

Wolfgang Neidhardt, Frankenpost

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Veröffentlichung

Sa, 03. Oktober 2015

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