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Landesliga: FC Vorwärts - TSV Neudrossenfeld 0:3 (0:1)

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Knoblauch (66. Yavuz), Smrha, Zakrzewski, Sieg (73. Tamo), Sturm, Benker, Jankovsky, Hermann (68. Kießling), Walther, Siniawa.

TSV Neudrossenfeld: Grüner, Zapf, Schatz, Taubenreuther, Engelhardt, Schubert. (75. Brand), Lattermann, Bargenda (66. Vogler), Pajonk, Diwersi (56. Jahrsdörfer).

Schiedsrichter: Stühler (DJK-SC Oesdorf). - Zuschauer: 120. - Tore: 19. Min. 0:1 Lattermann (Foulelfmeter), 69. Min. 0:2 Lattermann (Foulelfmeter), 79. Min. 0:3 Jahrsdörfer. - Rote Karte: Blechschmidt (Röslau/67.) wegen angeblicher Notbremse.

 

"Heute hat nicht etwa die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere und effektivere." Der Neudrossenfelder Trainer Werner Thomas traf mit dieser Aussage nach Spielende den Nagel auf den Kopf. Die Gäste hatten aus dem Spiel heraus nahezu keine Torchance. Zwei Elfmeter - der eine berechtigt, der andere nicht - brachte das clevere Gästeteam auf die Siegesstraße. "Natürlich nehmen wir die Punkte auch aus solchen Spielen gerne mit, zumal wir heute weit unter unseren Möglichkeiten geblieben sind", sagte ein strahlender TSV-Coach.

"So habe ich noch nie ein Spiel verloren", fauchte dagegen Röslaus Trainer Rüdiger Fuhrmann beim Gang in die Kabine ob des kuriosen Verlaufs. Seine Mannschaft hatte den Gegner fast die ganze Distanz im Griff, agierte nur im Spiel nach vorne nicht zielstrebig genug, brachte den Ball bei drei, vier Großchancen einfach nicht über die Linie und wurde zudem vom Schiedsrichter benachteiligt.

"Wir müssen heute erst wieder den Rhythmus finden", hatte Fuhrmann vor dem Spiel angekündigt. Und den fand sein Team relativ schnell. Von Beginn an nahm die Vorwärtself das Heft in die Hand. In der zehnten Minute musste Torhüter Grüner bei einem Walther-Kopfball sein ganzes Können aufbieten. Bei der folgenden Ecke klärte der junge Bargenda für seinen bereits geschlagen Keeper auf der Linie; Smrha war frei zum Kopfball gekommen.

Ein Tor verhindert, das andere vorbereitet: Neun Minuten später tauchte Barganda im Röslauer Strafraum auf, wurde bei einem Kopfballversuch von Torhüter Blechschmidt zu Fall gebracht. Ein klarer Elfmeter, den Lattermann mit etwas Glück verwandelte (19.). Blechschmidt war noch am Ball.

Pfosten, Latte, auf der Linie gerettet und dann leichtfertig vergeben: In der 29. Minute hatte Röslau innerhalb weniger Sekunden den Ausgleich mehrfach auf den Fuß. Zunächst lenkte ein Neudrossenfelder einen Hermann-Schuss an den Pfosten, ein anderer klärte auf der Linie, den Nachschuss wiederum donnerte Siniawa an die Unterkante der Latte und den nächsten Abpraller setzte Knoblauch unbedrängt neben das Tor. "Wenn hier der Ausgleich fällt, hätten wir heute wohl kaum gewonnen", gestand Neudrossenfelds Trainer Thomas. Und Rüdiger Fuhrmann war richtig sauer: "Solche Chancen muss man einfach nutzen."

Die Chancenauswertung scheint derzeit das große Problem der Röslauer zu sein. Und auch bei Standardsituationen haben sie ihre Gefährlichkeit längst eingebüßt. Wie manche Freistöße aus bester Position leichtfertig versemmelt werden, ärgert nicht nur die Fans.

Auch nach dem Seitenwechsel war Röslau dominant, aber richtig dicke Möglichkeiten gab es nicht. Mit einer Ausnahme: In der 63. Minute hatte Markus Walther den Ausgleich auf dem Fuß, als er alleine auf Grüner zulief, aber im Neudrossenfelder Keeper seinen Meister fand.

Mit der Einwechslung von Flügelflitzer Rasim Yavuz wollte Fuhrmann noch mehr Druck erzeugen. Doch diese Maßnahme verpuffte schon nach wenigen Minuten durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Als der Neudrossenfelder Pajonk in den Strafraum eindrang, war Torhüter Blechschmidt mit einer Fußabwehr zu Stelle. Nachdem Blechschmidt den Ball weggespitzelt hatte, kam Pajonk zu Fall. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und Blechschmidt die Rote Karte. Der angeblich Gefoulte gab sich derweil als fairer Sportsmann: "Blechi hat zuerst klar den Ball gespielt", sagte er nach dem Spiel. Auch der Neudrossenfelder Spielleiter Thorsten Schirmer, der von der Trainerbank aus beste Sicht hatte, räumte ein: "Diesen Elfmeter hätte ich nicht gegeben, und eine Rote Karte war es schon gleich gar nicht."

Lattermann ließ sich das Geschenk nicht entgehen und verwandelte zum vorentscheidenden 0:2 - wieder etwas glücklich, weil Ersatzkeeper Kießling die Ecke geahnt hatte. Der dritte Neudrossenfelder Treffer resultierte aus einem Konter, als Röslau in Unterzahl alles auf eine Karte setzte und der eingewechselte Jahrsdörfer den Ball aus 30 Metern über den herauseilenden Kießling ins Tor beförderte.

"Röslau hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht." Für dieses Kompliment von TSV-Trainer Thomas können sich die Fichtelgebirgler freilich nichts kaufen. Sie müssen nach diesem unglaublichen Spiel schnell wieder in die Spur zurückfinden. Gelegenheit dazu haben sie bereits am Samstag im nächsten Heimspiel gegen den SSV Kasendorf.

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Veröffentlichung

Sa, 07. November 2015

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