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Landesliga: FC Vorwärts - ATSV Erlangen 1:1 (0:1)

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Knoblauch, Smrha, Hostalek, Neumann (13. Deniz/ 89. Kastner), Ferstl (75. Heller), Jankovsky, Tamo, Schmidt, Hermann, Walther.
ATSV Erlangen: Kraut, Zagorcic, Schreiber, Skeraj, Faßold, Kulabas (57. Marx), Akpinar, Schäfke, List (65. Graine), Maksimovic, Haas (86. Schröttle)
Schiedsrichter: Sebastian Seidl (Störnstein). – Zuschauer: 175. – Tore:   27. Min. Schreiber 0:1, 67. Min. Walther 1:1. – Gelb-rote Karte: Schreiber (ATSV/53.) wegen wiederholten Foulspiels.
Vor dem Spiel hätten wohl alle Röslauer ein 1:1 sofort unterschrieben, nach den 92 Minuten mischte sich in die Freude über den Punktgewinn gegen den Topfavoriten aus Erlangen doch auch ein wenig Enttäuschung: „Da war heute mehr drin“, sagte ein abgekämpfter Mohammad Tamo, der einigen guten Chancen seines Teams in der zweiten Halbzeit nachtrauerte.
Die Zuschauer sahen zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Der Aufsteiger aus Erlangen, der eine Reihe regionalliga-erfahrener Spieler in seinen Reihen hat und einen Durchmarsch in die Bayernliga planen, zeigte vom Anstoß weg, warum er zu den Topfavoriten der Liga zählt. Technisch stark, ballsicher, ließen die Gäste das Leder durch die eigenen Reihen laufen. Gefühlte 70 Prozent Ballbesitz waren die Folge. Aber hoher Ballbesitz ist nicht gleichbedeutend mit guten Torchancen. Denn die Röslauer machten die Räume geschickt eng, ließen vor dem Strafraum kaum etwas zu. „Wir haben heute wieder mit mannschaftlicher Geschlossenheit dem Gegner den Zahn gezogen“, freute sich Röslaus Trainer Fuhrmann, dass sein taktisches Konzept aufgegangen ist. Allerdings musste er schon in der 13. Minute auswechseln, als sich der zuletzt so bärenstark aufspielende Christian Neumann ohne Fremdeinwirkung an der Leiste verletzte. Der eingewechselte Youngster Mahsun Deniz machte seine Sache, wie schon eine Woche zuvor in Schwabach, wieder sehr gut. Erlangen hatte in der ersten Halbzeit nur eine richtige Chance, aber die nutzte der Favorit eiskalt: List leitete den Ball im Mittelfeld schnell auf Schreiber weiter, und der überlupfte Torhüter Sebastian Blechschmidt.
Einen völlig anderen Verlauf nahm die Partie nach dem Seitenwechsel. Röslau musste jetzt mehr nach vorne tun, und tat es auch. Sebastian Hermann hatte in der 52. Minute den Ausgleich auf den Fuß, als er aus elf Metern völlig frei zum Schuss kam, aber an Torhüter Kraut scheiterte. Nur eine Zeigerumdreher später wohl der Knackpunkt im Spiel: Torschütze Schreiber flog nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte vom Platz. Und als wenig später auch noch Erlangens Kapitän Kulabs verletzt ausschied, war es mit der Herrlichkeit der Gäste vorbei. Jetzt spielte nur noch Röslau. Die zweite riesengroße Chance zum Ausgleich bot sich den Gastgebern in der 62. Minute, als Torhüter Kraut einen Rückpass mit der Hand aufnahm und die Vorwärtself aus sieben Metern zu einem indirekten Freistoß kam. Doch Jakobs Schmidts Schuss prallte an der Mauer ab. Fünf Minuten später hatten die Röslauer Fans endlich Grund zum Jubeln. Sebastian Knoblauch tankte sich auf der rechten Außenbahn durch, spielte den Ball auf den vor dem Tor lauernden Kapitän Markus Walther, und der hatte keine Mühe, völlig freistehend zum mittlerweile längst verdienten Ausgleich einzunetzen. Für Markus Walther war es das erste Tor nach seiner Kreuzbandverletzung. Und er hätte an diesem Tag noch richtig berühmt werden können. Praktisch in den letzten Sekunden des Spiels vernaschte er im Strafraum einen Abwehrspieler der Gäste. Doch anstatt den Ball auf den an der 16-Meter-Linie völlig freistehenden Sebastian Hermann zu spielen, versuchte Walther sein Glück selbst und scheiterte am Torhüter. Das wäre es aus Röslauer Sicht gewesen! „Ich habe in dieser Situation Sebastian gar nicht gesehen“, entschuldigte sich Markus Walther nach dem Abpfiff. Kurz zuvor, in der 87. Minute, hatte bereits der eingewechselte Adam Heller eine Großchance zum 2:1. Auch er traf die falsche Entscheidung: Heller hätte aus zehn Metern halbrechter Position vor dem Tor einfach abziehen müssen, anstatt den Ball nochmals quer zu legen.
Dennoch gab es nach dem Schlusspfiff viel Beifall von den Zuschauern für die starke Leistung der neu formierten Röslauer Mannschaft. Vor allem Robin Hostalek scheint auf der Innenverteidiger-Position neben Jaroslav Smrha immer besser zurechtzukommen. „Er holt seinen Trainingsrückstand langsam auf“, freute sich auch Trainer Fuhrmann.
Erlangens Spielertrainer Shqipran Skeraj war nach dem Schlusspfiff mit dem Punkt zufrieden. „Das war heute sicher ein gerechtes Remis. Mit einem Mann weniger sind wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr richtig ins Spiel gekommen. Röslau hat das richtig gut gemacht.“  B.N.

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Veröffentlichung

Sa, 30. Juli 2016

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