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Landesliga: FC Vorwärts - SSV Kasendorf 2:0 (1:0)

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Knoblauch, Hostalek, Smrha, Sturm (60. Min. Lima), Tamo, Jankovsky, Schmidt (60. Min. Deniz), Ferstl, Hermann, Walther (79. Neumann).

SSV Kasendorf: Schrüfer, Jahrsdörfer, Hollfelder, Wirth, Sudol, Ellner, Schubert (85. Min. Grasgruber), Titus, Hösch (65. M. Pistor), A. Pistor, Schorn.

Schiedsrichter: Kohn (Amberg) leitete ohne Fehl und Tadel. - Zuschauer: 125. - Tore: 21. Min. Walther 1:0, 72. Min. Walther 2:0 (Foulelfmeter).

"Was, das soll ein Abstiegskandidat sein?" Röslaus Trainer Rüdiger Fuhrmann musste nach dem Abpfiff erst einmal tief durchatmen. Dass es gegen den Tabellenletzten ein schweres Spiel werden würde, war Fuhrmann und seinen Akteuren von vornherein klar. Aber dass die Kasendorfer den Röslauern über 90 Minuten derart zusetzen konnten, überraschte doch. "Daran sieht man, wie stark in diesem Jahr die Landesliga ist", lautete Fuhrmanns Schlussfolgerung. Dennoch war der Oberpfälzer am Ende zufrieden: "Wir haben die drei Punkte, die wir wollten. Alleine das zählt." Mit diesem hart erkämpften Arbeitssieg verschaffte sich Röslau weiter Luft im Abstiegskampf.

Nach der 0:5-Heimschlappe gegen Selbitz war klar, dass sich die Männer aus dem Kulmbacher Land rehabilitieren wollten. Und das merkte man von der ersten Minute an. Mit aggressivem Pressing ließ Kasendorf die Gastgeber in der Anfangsphase überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Die Spieler feuerten sich gegenseitig an, "rannten um ihr Leben", wie es ein Zuschauer formulierte. Die ersten 20 Minuten gehörten eindeutig dem SSV, der zwei, drei gute Einschussmöglichkeiten hatte. Und wie es im Fußball oft so ist, fiel das Tor auf der anderen Seite. Einen herrlichen Angriff über die rechte Seite, eingeleitet von Sebastian Knoblauch, schloss Markus Walther in bester Torjägermanier zur zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führung der Platzherren ab. Nur eine Zeigerumdrehung später hätte es 2:0 stehen können, vielleicht sogar müssen, als Sebastian Hermann nach einem Schnitzer in der Kasendorfer Abwehr den herauseilenden Torhüter Christian Schrüfer überlupfte, der Ball aber um Zentimeter über die Latte ging. Es hatte kurzzeitig den Anschein, als wäre den Gästen der Zahn gezogen. Röslau bekam jetzt allmählich etwas Oberwasser.

Doch die zweite Halbzeit begann wie die erste. Kasendorf war sofort hellwach. Um ein Haar wäre Dominik Schorn nur eine Minute nach Wiederanpfiff der Ausgleich gelungen, als er im Strafraum völlig frei zum Schuss kam. Mit einer Glanzparade lenkte der an diesem Tag erneut bärenstarke Torhüter Sebastian Blechschmidt den Ball gerade noch um den Pfosten. Kasendorf drängte weiter auf das 1:1, wirkte aber vor dem Tor zu unentschlossen. Und wenn ein Ball aufs Röslauer Gehäuse kam, wie der "Kracher" von Steffen Titus aus 18 Metern in den Winkel, war Blechschmidt zur Stelle (68.). Röslau boten sich immer wieder Konterchancen, die zunächst aber nichts einbrachten. Anders in der 70. Minute, als Markus Walther alleine aufs Kasendorfer Tor zulief. Keeper Schrüfer konnte den Röslauer Kapitän im Strafraum nur noch durch ein Foul bremsen. Klare Sache: Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und vollstreckte sicher. Es war nun bereits sein zehntes Tor - alleine in den zurückliegenden drei Spielen traf er fünf Mal. Nach dem 2:0 war die Messe gelesen, der zweite Röslauer Saison-Heimsieg unter Dach und Fach, auch wenn die Gäste bis zum Schlusspfiff aufopferungsvoll weiterkämpften. Ihr Interimscoach Christoph Wächter, der nach der Trennung von Trainer Michael Werzer erstmals die Verantwortung trug, war trotz der Niederlage "megastolz" auf seine Mannschaft. "Es war einfach klasse, wie sich die Jungs heute präsentiert haben", sprach er von der "richtigen Reaktion" nach einer turbulenten Woche. "Mit ein bisschen mehr Glück wäre auch für uns heute ein Sieg drin gewesen", trauerte Wächter einigen vergebenen Chancen nach. Und wie lange bleibt er Trainer? "Ich mache es so lange, bis der Verein eine Lösung gefunden hat." Als Kandidat für den Cheftrainerposten scheide er allerdings aus: "Das macht keinen Sinn, denn ich bin unter der Woche nicht da." B.N.

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Veröffentlichung

Sa, 08. Oktober 2016

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