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Relegationsspiel: FC Vorwärts - FC Coburg 4:2 (3:0)

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt – Knoblauch, Hostalek, Smrha, Schmidt (77. Lima), Neumann, Benker, Tamo, Sturm (56. Deniz), Hermann, Siniawa (82. Walther).
FC Coburg: Churilov – Kimmel, Heinze, Müller (9. Sam), Schiebel, Mosert, Krebs, Hahn, Ehrlich, Guhling (73. Carl), Köhn.
Schiedsrichter: Wenzlik (TSV Velden); Zuschauer: 450; Tore: 16. Min. Siniawa 1:0, 32. Min. Smrha 2:0 (Foulelfmeter), 39. Min. Neumann 3:0, 52. Min. Müller 3:1, 74. Min. Mosert 3:2, 89. Min. Hermann 4:2; Rot: 45. Min. Schiebel (Coburg/rüdes Foulspiel). – Gelb-Rot: 47. Min. Benker (Röslau/Unsportlichkeit).
Diese Partie hat alles geboten, was ein Relegationsspiel nur bieten kann. Röslau sah zur Halbzeitpause schon wie der sichere Sieger aus, zumal Gästespieler Carl-Philipp Schiebel nach einem rüden Foulspiel fast mit dem Halbzeitpfiff völlig zurecht mit Rot vom Platz flog. Eine Minute vorher hatte Christian Neumann noch einen Foulelfmeter verschossen, das wäre das 4:0 gewesen.
Aber der Reihe nach: Beide Mannschaften begannen bei hochsommerlichen Temperaturen sehr verhalten. Nach gut einer viertel Stunde war auf Röslauer Seite der Bann gebrochen. Eine herrliche Kombination über Fabian Sturm und Tobias Benker vollendete Marco Siniawa zur frühen Führung. Jetzt lief der Ball plötzlich wie am Schnürchen durch die Röslauer Reihen. Als Torhüter Churilov gegen Sebastian Sturm etwas zu spät kam und ihn mit der Hand am Fuß berührte, zeigte Schiedsrichter Wenzlik unter großen Protesten der Coburger sofort auf den Elfmeterpunkt. Jaroslav Smrha verwandelte eiskalt, und Röslau hatte die 0:1-Hinspielniederlage früh gedreht. Alles schien für die Platzherren nach Plan zu laufen, zumal Christian Neumann in der 39. Minute mit einem satten Schuss aus 16 Metern auf 3:0 erhöhte. Für die Kicker aus der Vestestadt kam es noch schlimmer. Wieder stand der Torhüter im Mittelpunkt, als er Mohammad Tamo von den Beinen holte. Doch der Ukrainer machte seinen Fehler wett. Er hielt den von Neumann viel zu unplatziert geschossenen Strafstoß. Coburg schöpfte kurz wieder Hoffnung. Doch dann stieg Schiebel Sekunden vor dem Halbzeitpfiff mit zwei Beinen voraus viel zu ungestüm ein – Rote Karte. Alles lief für Röslau, Coburg schien mit dem Halbzeitpfiff mausetot.
Wie sollte der Nordwest-Landesligist mit nur noch neun Feldspielern gegen bis dahin bombensicher stehende Röslauer noch zwei Tore erzielen? Die einzige Ausbeute der Gäste in der ersten Halbzeit waren zwei stramme Fernschüsse.
Dass das Spiel dann noch so eine Wende nehmen würde, daran glaubten wohl selbst die Coburger nicht mehr. Die Schlüsselsituation folgte gleich in der 47. Minute, als sich der bereits mit Gelb belastete Tobias Benker  bei einem schnell ausgeführten Freistoß vor den Ball stellte und daraufhin die Ampelkarte sah. Von nun an spielte nur noch Coburg und wurde prompt belohnt. Bei einem Freistoß aus knapp 30 Metern konnte Torhüter Blechschmidt den Ball nicht festhalten,  Müller staubte ab – es stand nur noch 3:1.  Noch ein Tor, und die Vestestädter wären in der nächsten Runde. Die Platzherren verloren jetzt komplett den Faden, es spielten nur noch die Gäste. In der 74. Minute kam es, wie es kommen musste: Ein Freistoß von Lukas Mosert schlug – an Freund und Feind vorbei – aus gut 25 Metern im Röslauer Kasten ein. Jetzt war Coburg wieder eine Runde weiter.
 Das Spiel war in den letzten Minuten an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Röslau nahm in der Schlussphase das Heft wieder in die Hand, ein viertes Tor musste her. Und das besorgte Sebastian Hermann tatsächlich in der 89. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 17 Metern. Der eingewechselte Markus Walther war zuvor gefoult worden. In der sechsminütigen Nachspielzeit blieb den Fans der Platzherren mehrmals das Herz stehen. Zwei Mal Niklas Ehrlich und ein Mal der eingewechselte Daniel Sam scheiterten mit sogenannten hundertprozentigen Chancen an „Teufelskerl“ Sebastian Blechschmidt, der seinem Team damit den Einzug in die zweite Relegationsrunde am Donnerstag um 18.30 Uhr bei der SpVgg Bayreuth II (Kunstrasenplatz Neudrossenfeld) sicherte. Das Rückspiel findet  Pfingstsonntag, 18 Uhr, statt.
Während die Coburger Spieler nach dem Abpfiff noch minutenlang enttäuscht auf dem Rasen lagen, zeigte sich Coburgs Trainer Matthias Christl als fairer Verlierer: „Glückwunsch an Röslau. Wir sind in der ersten Halbzeit mit der Situation des 1:0-Hinspielerfolgs nicht zurechtgekommen. Die Röslauer haben das gnadenlos ausgenützt. Nach der Halbzeit haben wir umgestellt und hopp oder top gespielt. Ich muss meinen Jungs ein Riesenkompliment machen. Denn sie haben Moral bewiesen. Unser Ziel für die Bezirksliga heißt nun Wiederaufstieg.“
Röslaus Trainer Rüdiger Fuhrmann gab sich nach diesem dramatischen Spiel eher wortkarg: „In der Relegation zählt nur das Ergebnis. Und das passt heute“.  B.N.

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Veröffentlichung

So, 28. Mai 2017

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