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15.Spieltag LL: FC Vorwärts - TSV Nürnberg-Buch 0:0

"USCHI", DER HELD VON DER "HUT"

 

In einem packenden und dramatischen 0:0-Spiel zwischen dem FC Vorwärts Röslau und dem TSV Nürnberg-Buch pariert Matthias Karnitzschky in der Schlussphase gleich zwei Foulelfmeter.

Als Matthias „Uschi“ Karnitzschky gut eine Stunde nach dem Spiel das Sportheim auf der „Hut“ betrat, brandete nochmals großer Beifall aus. Die Röslauer Fans wussten, bei wem sie sich bedankten mussten: bei ihm, dem 40-jährigen Keeper, der dem FC Vorwärts in der Schlussphase mit gleich zwei gehaltenen Foulelfmetern einen Punkt gegen den Tabellenvierten TSV Nürnberg-Buch sicherte. „Ich kann mich nicht erinnern, dass mir das in meiner langen Laufbahn, abgesehen von Elfmeterschießen, schon einmal gelungen ist“, sagte Karnitzschky und nahm dabei die vielen Glückwünsche strahlend entgegen.

Sichtlich bedient war dagegen Buchs Trainer Normann Wagner. „So ein Spiel musst du gewinnen, wenn du zwei Elfmeter bekommst und zweimal alleine vor dem gegnerischen Tor bist“, ärgerte er sich über zwei verlorene Punkte, räumte aber ein: „Wenn’s blöd läuft, kannst du auch noch verlieren“.

Alles war an diesem Tag möglich. Auch die bis zum Umfallen kämpfenden Röslauer hatten gute Chancen, als Sieger vom Platz zu gehen. Doch Trainer Rüdiger Fuhrmann war aufgrund des Spielverlaufs mit dem Punktgewinn hochzufrieden: „Die Mannschaft hat heute alles rausgehauen, ich kann nur meinen Hut vor dieser Leistung ziehen.“. Als Belohnung gibt es am Montag statt Training einen Besuch in der Therme. Nach der kräftezehrenden Partie und einigen angeschlagenen Spielern wohl eine vernünftige Entscheidung. Ohnehin musste Fuhrmann am Samstag mit einem Rumpfaufgebot antreten, da drei Spieler mit einer fieberhaften Erkältung das Bett hüten mussten. Zu allem Überfluss zog sich im Spiel dann auch noch der bärenstarke Außenverteidiger David Thoma eine Verletzung am Knöchel zu.

Es war über 90 Minuten ein packendes Match auf Augenhöhe. Die robusten und spielstarken Gäste gaben zwar stets den Ton an, doch die Platzherren hielten dagegen. So war in der ersten halben Stunde in beiden Strafräumen wenig los; das Geschehen spielte sich weitgehend im Mittelfeld ab – ein reiner Abnutzungskampf. Die erste große Chance bot sich den Buchern in der 29. Minute: Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld herrschte kurzzeitig Verwirrung in der Röslauer Hintermannschaft, Gabriel Jessen beförderte den Ball aus kürzester Distanz freistehend an die Latte, den Nachschuss setzte Stefan Fleischmann weit über das Tor. Dies hätte sich im Gegenzug beinahe gerächt. Zunächst Julian Ponader, Sekunden später Eduard Root hatten Riesenmöglichkeiten, die Vorwärts-Elf in Führung zu bringen. Tief durchatmen mussten die Röslauer Fans nochmals in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Jessen das Kunststück fertig brachte, den Ball freistehend aus fünf Metern weit über das Tor zu hämmern – die wenigen mitgereisten Bucher Zuschauer tobten ob dieser vergebenen Großchance.

In der zweiten Halbzeit ging es weiter hin und her, Buch drängte mit Vehemenz auf die Führung, spielte sich einige gute Chancen heraus, die Gastgeber suchten ihr Heil mit Kontern. Die zwei größten Röslauer Möglichkeiten boten sich Berkay Sözen, der freistehend aus zehn Metern zum Nachschuss kam (69.) und Mustafa Onarici (76.), der alleine vor Torhüter Patrick Bogner gleich zweimal die falsche Entscheidung traf.

Die Schlussphase war an Dramatik kaum noch auf zu überbieten. Als Kamalou Tchagouni nach einem Zweikampf mit Florian Rupprecht zu Fall kam, entschied der Schiedsrichter sofort auf Elfmeter (79.). Mit dem Fuß wehrte Karnitzschky den von Patrick Fuchs getretenen Strafstoß ab. Und in der 86. Minute zeigte der Unparteiische erneut auf den ominösen Punkt: Sözen hatte Johannes Winkelmann im Strafraum zu Fall gebracht. Diesmal lief Tchagouni an, und Karnitzschky war erneut zur Stelle. Beide Teams ließen nicht locker, wollten den Siegtreffer. Als der Schiedsrichter in der 97. Minute das Spiel abpfiff, fiel vor allem den Röslauer Zuschauern ein Stein vorm Herzen. Mit berechtigtem Beifall honorierten sie eine starke Mannschaftsleistung.

Zwar behält der FC Vorwärts nach diesem Remis weiter die Rote Laterne, aber sieben Punkten aus den drei zurückliegenden Spielen sind eine klare Ansage an die Konkurrenz im Tabellenkeller.

 

FC Vorwärts Röslau: Karnitzschky, S. Knoblauch, Rupprecht, Krassa, Thoma (60. Sözen), Benker, Schmidt, Ponader, Lichtblau (59. Dadder), Onarici, Root (85. Araci)

TSV Nürnberg-Buch: Bogner, Ell, Fleischmann, Lahr (68. Teichmann), Jessen (79. Winkelmann), Schuller (90. Mboup), Thein (65. Müller), Lazarevic, Messingschlager, Fuchs, Graine (42. Tchagouni)

Zuschauer: 120 | Schiedsrichter: Seefried (ASV Cham)

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Veröffentlichung

Sa, 07. Oktober 2023

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