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23.Spieltag LL: SV Unterreichenbach - FC Vorwärts 1:3

TRAUMSTART FÜR DEN FC VORWÄRTS

 

Als Eduard Root in der 96. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter die letzten Zweifel am ersten Röslauer Auswärtssieg im Jahr 2024 ausgeräumt hatte, brachen im Lager des FC Vorwärts alle Dämme. Spieler und Verantwortliche rannten über das ganze Spielfeld zur Eckfahne, wo Root von seinem Mannschaftskameraden fast erdrückt wurde. Der Jubel war besonders groß, da Röslau zu diesem Zeitpunkt nur noch zu neunt war. Die beiden Torschützen zum 0:1 und 1:2, Tobias Benker und Florian Rupprecht, waren mit der Ampelkarte vom Platz geflogen.

 

1. FC Vorwärts Röslau: Karnitzschky, S. Knoblauch, Rupprecht, Tröger, Thoma, Benker, Schmidt, N. Knoblauch (61. Lichtblau/82. Ponader), Sözen (73. Dadder), Onarici (80. Grießhammer), Root
Tore: 0:1 Benker (64.), 1:1 Rötz (80./HE), 1:2 Rupprecht (90+2), 1:3 Root (90+6/FE)
Gelb-Rote Karten: Benker (81.), Rupprecht (90.+3)
Zuschauer: 300 | Schiedsrichter: Sieber (Augsburg) leitete hervorragend

 

Mit einem Auswärtssieg in die Restsaison zu starten, das war der große Wunsch der Vorwärtself, um im Kampf um den Klassenerhalt weiter am Ball zu bleiben. Bis auf den Dreier bei Quelle Fürth im Oktober, war die Elf von Rüdiger Fuhrmann auf des Gegners Platz stets leer ausgegangen – oft auch sehr unglücklich. Doch diesmal zeigte das Team nach dem Ausgleich und in Unterzahl unglaubliche Moral.


Taktisch hervorragend von Fuhrmann eingestellt, ließen die Gäste die Unterreichenbacher vor gut 300 Fans erst einmal kommen. Das Spiel lief zunächst nur in eine Richtung – auf das von Matthias Karnitzschky hervorragend gehütete Tor. Der 41-jährige Keeper strahlte viel Sicherheit aus, war stets Turm in der Schlacht. Richtig große Chance boten sich den Schwabacher Vorstädtern allerdings nicht, die Abwehrkette mit Sebastian Knoblauch, Florian Rupprecht, Tim Tröger und David Thoma war stets Herr der Lage. Und wenn ein Ball aufs Tor kam, war es eine sichere Beute für Karnitzschky. Mit zunehmender Spieldauer konnte sich der FC Vorwärts aus der Umklammerung befreiten. Tobias Benker, Felix Schmidt und Nico Knoblauch rackerten dabei im Mittelfeld um die Wette. Die erste Duftmarke setzte Rupprecht mit einem Freistoß aus der eigenen Hälfte, der über den zu weit vor seinem Kasten stehenden Torhüter Moritz Weis nur knapp sein Ziel verfehlte (10.). Nach gut einer halben Stunde verstärkten die Gastgeber nochmals den Druck, fünf Eckbälle in Folge brachten große Gefahr. Auf der anderen Seite konnte Benker nach einem Doppelpass Zentimeter vor dem Strafraum nur noch durch ein Foul gebremst werden. Der Freistoß brachte nichts ein.


Auch in der zweiten Halbzeit neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend. Dann die 64. Minute: Einen Freistoß von Rupprecht wehrte Torhüter Weis zur Seite ab, Benker schaltete am schnellsten und drosch den Ball zur Röslauer Führung in die Maschen. In der 76. Minute hatten die heimischen Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Doch mit einer Glanztat lenkte Karnitzschky einen abgefälschten Schuss über die Latte. Das war aus dem Spiel heraus die größte Chance der Mittelfranken. Aber vier Minuten später war es dann so weit. Bei einem Abwehrversuch sprang Rupprecht der Ball vom Knie an den Arm, der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Leo Rötz ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher. Als nur eine Minute später der gelb-vorbelastete Benker nach einem Foul im Mittelfeld zu Recht die Ampelkarte sah, schwante den mitgereisten Röslauer Fans nichts Gutes. Sollte ein Spiel, das man bis dahin mehr als offen gestaltet hatte, den Röslauern nun in der Schlussphase entgleiten? Doch weit gefehlt: Die Mannschaft stemmte sich gegen die drohende Niederlage und beweis, in welch glänzender konditionellen Verfassung sie ist. 
Immer wieder gelang es ihr, sich aus der Umklammerung zu befreien und Konter zu setzen. Die Nachspielzeit lief bereits, als Röslau nochmals einen Eckball zugesprochen bekam. Die Platzherren brachten das Leder nicht so recht aus der Gefahrenzone. Eine maßgeschneiderte Flanke des eingewechselten Matthias Dadder führte schließlich zum Erfolg. Rupprecht drückte den Ball aus acht Metern über die Linie. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr, und der Abwehrchef sah plötzlich die Ampelkarte. Was war geschehen? „Ich habe beim Jubeln die Eckfahne umgeknickt. So etwas darf mir natürlich nicht passieren, da muss ich mich besser im Griff haben. Wenn es blöd gelaufen wäre, hätten wir uns zu neunt auch noch den Ausgleich einfangen können“, ärgerte sich der Abwehrchef über sich selbst.
Der gelang den Unterreichenbacher aber nicht mehr. Vielmehr machte Root mit dem eingangs beschriebenen Elfmeter alles  klar. Zuvor hätte er allerdings den Ball aus dem Spiel heraus versenken können, als er sich von der Eckfahne aus in den Strafraum tankte und am Keeper scheiterte. Den Nachschuss drosch Daniel Grießhammer aus fünf Metern an die Latte, und als Grießhammer nachsetzten wollte, holte ihn der Torhüter von den Beinen.

 

Trainer Rüdiger Fuhrmann verschwand nach dem Spiel sofort in die Kabine, war fix und fertig. Erst nachdem er mehrmals tief durchgeatmet hatte, strahlte er, attestierte seiner Mannschaft eine „erstklassige kämpferische Leistung“. Vor allem freute es ihn, wie sich sein Team an die taktischen Vorgaben gehalten habe und kam zu dem Schluss: „Wir haben heute absolut verdient gewonnen.“
 

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Veröffentlichung

So, 03. März 2024

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