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20.Spieltag KK: FC Martinlamitz - FC Vorwärts II 2:2

91. UND 93. - ZWEITE HOLT ZU ACHT EIN 0:2 AUF

 

Wenn von kuriosen Fußballspielen die Rede ist, wird in Zukunft eine Partie mehr auf der Liste stehen. Das Gastspiel der Zweiten am Fuße des Kornbergs beim FC Martinlamitz hatte alle Facetten des Sports zu bieten: vergebene Großchancen, Diskussionen, Platzverweise und Wahnsinn in der Nachspielzeit. Im Ergebnis bedeutet das ein 2:2-Unentschieden der besonderen Sorte.

 

Röslau II: Tüter - Deniz, Lukic, Winschel, Liebsch, A. Sözen, S. Yilmaz, M. Sözen (10. Schmeisl), F. Bafra, Himsel (83. Bauriedel), Yazar (59. Balakci)

Tore: 1:0 Winkler (19.), 2:0 Köppel (66.), 2:1 A. Sözen (90.+1/FE), 2:2 Deniz (90.+3)

Gelb-Rote-Karten: F. Bafra (51.), Liebsch (70.), Balakci (74.) alle Röslau II

Zuschauer: 50 | Schiedsrichter: Martin Schubert (1.FFC Hof)


Den ersten Durchgang dominierte der FC Vorwärts und erspielte sich einige Großchancen, die Himsel und Yazar auf der Stürmerposition jedoch nicht in etwas zählbares Ummünzen konnten. Der vermeintliche Führungstreffer durch Sahin Yilmaz wurde den Röslauern wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannt – eine klare Fehlentscheidung, da nur Himsel im unerlaubten Raum stand und der Ball auch noch vom Gegner kam. Zusätzliches Glück hatte die Heimelf, als Himsel unmittelbar nach einem Abschlussversuch rabiat zu Fall gebracht wurde, was vom Schiedsrichter zweifelhafterweise als „nicht elfmeterwürdig“ eingeordnet wurde. So kam es, wie es kommen musste und die Gastgeber gingen mit der ersten Torchance in Führung (19.). Röslau konnte nicht klären, die entstandene Unordnung in der, sonst gutstehenden, Defensive nutzte Winkler zum 1:0. Wenig beeindruckt setzten die Gäste ihre Offensivbemühungen fort, jedoch fehlten meist Ruhe und Übersicht. Per Konter hätten die Martinlamitzer beinahe auch ihre zweite Chance genutzt, der Abschluss segelte knapp am Pfosten vorbei. Noch mehr Pech hatte kurz vor dem Pausenpfiff nur Schmeisl, der nach einer Ecke direkt am Aluminium scheiterte.
Nach dem Seitenwechsel taten sich die Balakci-Schützlinge zunächst schwer und es drohte vom Punkt das zweite Gegentor (48.). Deniz, der eine starke Leistung zeigte, verteidigte im Strafraum mit einem entschiedenen Körpereinsatz, nachdem er zuvor im Zweikampf deutlich mit der Hand im Gesicht getroffen worden war. Schuberts Elfmeterpfiff sorgte für Entsetzen im Röslauer Lager. Dementsprechend bejubelt wurde die anschließende Parade von „Hüter Tüter“. Zwar saß der Nachschuss, jedoch bugsierte ein zweiter, sich im Abseits befindender, Martinlamitzer den ohnehin ins Tor trudelnden Ball über die Linie und verwehrte seinem Team so das 2:0. Nur drei Minuten später wurde ein von F. Bafra eingeleiteter Gästeangriff mit der Hand gestoppt, was der Schiedsrichter jedoch anders interpretierte und zu allem Überfluss Bafra wegen Reklamierens mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Nach einer guten Stunde reagierte Balakci, stellte um und ging ins Risiko. Den sich in Überzahl zusätzlich ergebenden Raum nutzte Köppel nach einem Konter zum 2:0 für die „Jungs vom Kornberg“ (66.). Die Vorentscheidung? Einfacher wurde es für den Vorwärts damit nicht, ganz im Gegenteil: In der 70. Minute flog Liebsch, der von seinem Gegenspieler zuvor bereits angespuckt worden war, nach einem wiederholt nicht geahndeten Foulspiel gegen ihn, auf das er mit einem leichten Schubser reagierte, ebenfalls mit der Ampelkarte vom Platz. Nach 74 Minuten war für Spielertrainer Balakci nach einem unbeabsichtigten Foulspiel und der zweiten gelben Karte ebenso vorzeitig Schluss. Auch wenn die jeweiligen Karten selbst vertretbar waren und das teilweise unsportliche Verhalten nicht zu entschuldigen ist, griff Schubert, der ansonsten souverän leitete, durch die vorangehenden Fehlentscheidungen in den Schlüsselsituationen leider entscheidend ins Spielgeschehen ein. Zu acht ging es also für die Vorwärts-Reserve in die Schlussviertelstunde, in der man trotz dreifacher Unterzahl nur selten einen Unterschied erkannte. Viel zu wenig machte der FCM aus dem Plus an Feldspielern. Dennoch wähnten sich die Gastgeber und ihre Fans bereits als die sicheren Sieger, was nach Spielende für lange Gesichter sorgen sollte.

Denn nach Ablauf der regulären Spielzeit, in der nahezu alles gegen die Vorwärtself gelaufen war, nahm der Röslauer Wahnsinn seinen Lauf: In der ersten Minute der Nachspielzeit bekommt Aykut Sözen beim Stand von 0:2 einen Foulelfmeter zugesprochen und verwandelt diesen sicher zum 1:2, ehe es in der dritten Nachspielminute noch einen Freistoß gibt. Der Ball wird länger und länger, Schmeisl, Bauriedel und Deniz steigen zum Kopfball hoch, letzterer lenkt die Kugel an die Latte und drückt den Abpraller im Gewusel irgendwie über die Linie, was bei den acht verbliebenen Vorwärts-Kickern und ihren mitgereisten Anhängern für völlige Ekstase sorgt.

Ein gefühlter Sieg, hervorgerufen durch Willen, Zusammenhalt und Mentalität - allen Widrigkeiten zum Trotz. Forza Zweite!
 

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Veröffentlichung

So, 07. April 2024

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